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Friday, 24 August 2012

Naomi Shimada for Girl Guiding UK

Source
Gestern hat die bezaubernde Naomi Shimada (ihr kennt sie bestimmt von Asos.com!) ein Video auf ihrem Blog gepostet, in dem sie für die Real Role Models Campagne von GirlGuiding UK interviewt wird.
Obwohl es mich immer sooo nervt, dass Asos mit (meiner Meinung nach) schlanken Models die Curve Linie präsentiert, ich liebe Naomi Shimada! Im Gegensatz zu vielen typischen Models die ich absolut langweilig finde, hat sie irgendwie was besonderes :)
Na ja, aber jetzt mal zu dem Video: sie erzählt darin was sie unter echten Vorbildern versteht und es lohnt sich die drei Minuten mal anzusehen - deswegen hier mal das Video:



The above video is an interview with the utterly beautiful Naomi Shimada about role models and how they affect young girls. Although I'm always annoyed with Asos using such a limited variety of models (esp. their body variety is... well, not satisfying to say the least) I absolutely LOVE Naomi :)
If you have three minutes to spare, this is definitely worth it! 

Monday, 13 February 2012

OOTD: Subterranean Homesick Blues.











Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe es geht eucht gut :) Leider konnte ich die ganze letzte Woche nix schreiben, weil eine Freundin spontan zu Besuch gekommen ist und wir jeden Tag unterwegs waren - meistens um die Wohnung einer anderen Freundin zu renovieren - und waren abends dementsprechend fertig. Oben seht ihr Valentins-Cupcakes, die ich schon Mitte Januar gebacken habe, und heute erst die Bilder wiedergefunden habe, haha.
Zum Glück hatten wir Zeit wenigstens das OOTD von letztem Dientag zu fotografieren - das Kleid trage ich im Moment echt gerne!

Dress - Asos
Leggings / Longsleeve - Evans
Shoes - Primark (Men)

Bitte beachtet mein chaotisches Zimmer nicht... Ich habe überhaupt kein Händchen für's Einrichten - es sieht immer irgendwie nach Sovjetkitsch meets Oma meets Ikea aus, haha. 
Also das Kleid habe ich im Sale schon im Januar gekauft, und war erst etwas unsicher wegen der Farbe. Es ist halt schon ein helles Orange - zumindest für mich sehr hell! Aber ich mochte die Schleife in der Taille und den Schnitt, und nach mehrmals tragen gefällt mir sogar die Farbe ganz gut! 
Weil der Stoff etwas dicker ist, drückt das Kleid nirgendwo ein und ist echt schön warm. Ich weiß zwar nicht, ob ich es im Frühling anziehen würde (es sieht irgendwie mehr nach Herbst/Winter aus) aber da der Winter ja jetzt gerade erst anfängt, kann es noch öfter ausgeführt werden! 
So, morgen werde ich erst nach Köln fahren um am Mittwoch The Maccabees im Gebäude 9 zu sehen - falls wir noch Tickets bekommen :( - und danach bis Sonntag zu meinem Papa nach Bielefeld. Wenn ich in einer Woche wieder da bin, werde ich aber ganz bestimmt wieder öfter schreiben!
Habt noch ne schöne Woche und bis ganz bald :)

me doing a silly face
here you can see the pretty bow detail! ♥
Hi everybody!
I'm very sorry for not posting sooner, but a friend came over spontaneously and stayed until yesterday. But as you can see, I forced her to take pictures for an OOTD last Tuesday :)
I'm wearing an Asos dress I got during the sale in january, and I love it to bits now, which was different to when I got it. You see, it's a very bright orange - not my colour usually -  but I absolutely fell in love with the bow detail and the fit of this dress. Especially as it's got a very thick fabric it doesn't squeeze any of my fat rolls anywhere I don't want them to be, haha. And - although I don't think of this to be a 'must' for something I like - it's very flattering. I really feel confident and pretty wearing it :)
Anyway, I will be away from tomorrow until next Monday, but I promise to update this blog more regularly when I'm back!
Hope you are all well and take care of yourselves!

Tuesday, 31 January 2012

F.A.T. Thinking: Introducing...

Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe es geht euch gut und die Woche hat schön angefangen :) Zum Glück habe ich jeden Montag und Freitag frei - und kann ein langes Wochenende genießen!
Über den ersten Post für "FAT Thinking" habe ich echt lange nachgedacht und erst einen anderen Post angefangen, aber das Thema nimmt mich etwas mit, deswegen müsst ihr auf diesen leider noch etwas warten...

In der Zwischenzeit wollte ich euch aber mal eine kleine Auflistung von Blogs / Literatur etc. machen, die meiner Meinung nach wichtig sind um ein positiveres Bild von Fett und Körpern in unserer Gesellschaft zu bekommen. Natürlich will ich (wie immer, hehe) niemandem meine Meinung aufzwängen, es ist eben eine persönliche Liste die meine Sicht auf viele Dinge verändert hat :) Vor allem weil viele kommende Posts aus "FAT Thinking" auf vielen dieser Quellen basieren und ich euch natürlich auch zeigen möchte, wie ich zu meiner Ansicht gelangt bin!

Unten kommt eine (fast) vollständige Liste von Blogs, Büchern und sonstigen Material, viel Spaß dabei! :)
I hope you are all well and enjoy the start of this week! Luckily I have mondays and fridays off, which means a long weekend almost every week :)
Well, last weekend I was thinking about this first post on "FAT Thinking" and actually started with another topic but it's taking up a lot of thinking about it and negotiating my own opinions about it...


In the meantime I'd like to introduce you to a list of blogs, books and other material out there which inspired me and built me up when I was still believing something must be worng with me/my body etc. Especially as I plan to do more posts about being body positive, I'd like to invite you to read the literature/blogs which boost my confidence first, so that you can understand where I'm coming from :)
I hope you enjoy them as much as I did and still do!
Blogs: (even if most of them have stopped udating, they're still worth a read!)

http://www.sexandthefatgirl.com/ - Blogger / Journalist / Author Tasha Fierce writes about all things related with body positivity, sex and public discrimination.

http://www.therotund.com/ - a body-positive blog written by the amazing Marianne Kirby about different fat-related topics.

http://margitteleah.com/ - a briliant blog by Margitte (who also filmed "The Body (In)Visible")

http://www.adiosbarbie.com/ - aimed at all bodies, most blog post try to reveal mechanisms of body controlling agents (i.e. the beauty industry)

On Good & Bad Fat - written by Leah Nilson, this post discusses in a very smart way how fat is categorised in our society

Books:

Blank, Hanne. Big big love: A sex and relationships guide for people of size (and those who love them). 1st ed. Berkeley: Celestial Arts, 2011.

Bordo, Susan. Unbearable Weight: Feminism, Western culture, and the body. Berkeley: University of California Press, 1995.

Orbach, Susie. Bodies. New York: Picador, 2009

Rothblum, Esther D., and Sondra Solovay, eds. The Fat Studies Reader. New York: New York University Press, 2009.

Wolf, Naomi. The Beauty Myth: How images of beauty are used against women. New York: Anchor Books, 1992.

- and yes, I do own all of these books and have read them in most parts :)

Other:

Health at Every Size (HAES)
The Adipositivity Project
An interview with Substantia Jones (of the Adipositivity Project)

Ich hoffe das war jetzt nicht ein absoluter overkill, aber ich wusste nicht, was ich davon weglassen sollte! Schaut euch einfach an, was euch gefällt :)
Habt noch eine schöne Woche und bis bald!

I hope that wasn't the ultimate overkill, but I didn't know what to leave out. Just take a look at what you're interested in and leave the rest out :)
Enjoy your week and take care until next time

Thursday, 29 December 2011

"Auch Nina Kristin aus Düsseldorf sorgt sich ums Öl." (kulturspiegel.de)

Hallo meine Lieben,
ich hoffe ihr konntet ein paar schöne Tage mit eurer Famile und den Liebsten verbringen! Mein Weihnachten war eher geht so, ich bin nicht so gern zuhause - nicht wegen meiner Familie oder Freunde, sondern weil ich einfach nicht so gerne in der Stadt bin wo ich aufgewachsen bin.
Aber jetzt bin ich zum Glück wieder in Berlin und in meinen eigenen vier Wänden :)

Gestern, als ich im Bus (ja, im BUS!!!) nach Berlin saß und die aktuelle Ausgabe des Spiegels durchblätterte, lag dort der Kulturspiegel im Innenteil. Ehrlich gesagt finde ich den immer etwas langweilig und prätentiös aber der Hauptartikel hat mich angesprochen. (Hier könnt ihr ihn finden)

Im Grunde geht es darum, wie verschiedene Menschen dem Konsumwahn und dem Kapitalismus entgegenwirken. Eigentlich was Gutes, oder? Bis ich auf den Abschnitt mit Nina Kristin gestoßen bin. Und mir im Geiste die Kinnlade runterfiel.
"Forscher von der Londoner School of Hygiene & Tropical Medicine haben errechnet, dass eine Milliarde schlanke Menschen pro Jahr eine Gigatonne weniger Kohlendioxid verursachen als eine Milliarde Übergewichtige. Dünne tragen also weniger zur Erwärmung der Erdatmosphäre bei, Dünnsein ist aktiver Klimaschutz. Die Deutschen sind die dicksten Europäer und die viertdickste Nation der Welt. Nina Kristin sagt: "Etwas Abspecken tut jedem gut. Das entlastet auch die Krankenkassen." (kulturspiegel.de)
Das einzige was mir im ersten Moment einfiel: Geht's noch?! Das können die doch nicht ernst meinen, richtig? Falsch, leider. Denn das Autorenteam lässt einen Kracher nach dem nächsten los:
"Der schwarze BMW rast davon, am Steuer ihr [Nina Kristin] Assistent. Autos, die dünne Menschen transportieren, verbrauchen weniger Benzin als Autos mit dicken Insassen. Und dicke Menschen fahren mehr Auto als dünne, normalerweise. Beides haben britische Forscher vorgerechnet." (kulturspiegel.de)
Eigentlich mag ich den Spiegel für seine kritischen und hinterfragenden Artikel, aber dieser Artikel ist das genaue Gegenteil: "Fakten" aus irgendwelchen Studien werden unkritisch mit dem Leben eines Möchtegern It-Girls (Hat jemand von euch JEMALS von der gehört?! Ich nicht...) vermischt und eine Darstellung von Dicken publiziert wie man sie sonst nur aus Fernsehsendern wie RTL, Pro7 o.ä. kennt. "Dünnsein ist aktiver Klimaschutz." Aha, also ich fliege nicht jeden zweiten Tag Kurzstrecke, was aber viele dünne C-Prominente und Business-Menschen tun. Ich fahre kein Auto (habe nicht einmal einen Führerschein), und ich kann mir bei aller Liebe nicht vorstellen, dass Nina Kristin die 200m zu Gucci auch zu Fuß gegangen wäre.

Warum verallgemeinern die Autoren jedes Cliché anstatt sinnvolles zu propagieren: Toleranz, Aufklärung und Menschenliebe? Was ist die Aussage des Artikels an Frauen und insbesondere junge Mädchen? Ist es "Achtet euch und eure Gesundheit, respektiert die Umwelt und versucht unsere Welt zu verbessern." oder sagt uns der Artikel nicht eher folgendes: "Wenn du nicht aussiehst wie Nina Kristin, solltest du all deine Energie und Zeit dazu aufbringen so zu werden. Das ist der erste Schritt in deinem Leben um etwas für uns alle zu tun."

Okay, also alle Dicke sollen also abnehmen um unser Klima zu schützen. Und um dem Konsum entgegen zu setzen. Wie sieht es mit Nina Kristin aus? Ist sie nicht eigentlich das Opfer des Konsums? Jemand der in absoluter Verschwendung lebt? BRAUCHT man etwas von Gucci? Eher nicht, oder? Ziemlich unkritisch wie ich finde. Ich würde fast behaupten, dass jeder einzelen Dicke Mensch dem Kapitalismus und dem Konsum weniger verfallen ist als Nina Kristin - allein auf das Dicksein bezogen. Zwar kann man gegen Ende des Beitrags über Nina Kristin auch Erkennen, dass die Autoren ihren Konsum kritisieren, allerdings werden die Anti-Fett Kommentare weder entkräftigt noch als ironisch enttarnt.

Sollte es in unserer Gesellschaft nicht auch darum gehen Menschen für das zu respektieren was sie tun und nicht für das was sie nicht sind. Dick zu sein hat viele Gründe, nicht jede/r kann es sich leisten seine ganze Zeit und Energie darauf zu verwenden den Wünschen der heteronormativen Kultur und ihrem begrenzten Schönheitsideal zu entsprechen. Und nicht jede/r Dicke ist psychisch in der Lage dies zu tun. Menschen wie ich, auch wenn es noch nicht viele von uns in Deutschland gibt, sehen Ihren Körper als Kampf gegen den Kapitalismus und gegen Menschenverachtung. Ich beanspruche Platz, der mir von der Gesellschaft verweigert wird, manchmal mit Menschenverachtenden und grausamen Methoden, manchmal mit einer nett gemeinten Stichelei. Und ich bin stolz darauf, so zu sein wie ich bin. Ich liebe mich und ich bin mein Körper, egal was andere Menschen denken.

(Ich wiederhole mich, haha.)
Einen Teil dieses Beitrages habe ich an den Spiegel geschickt, es wird wahrscsheinlich keine Reaktion geben, aber wenigstens habe ich es versucht :)
Da ich leider in den kommenden Wochen viel zu tun habe, werde ich wahrscheinlich nicht dazu kommen zu posten, aber ich versuche ein paar Beiträge auf Vorrat zu schreiben!

Bis demnächst,
xxMaria

Wednesday, 7 December 2011

Inspiration

Source

by Richard Wilkinson
Jenny Saville - Branded, 1992

Source
Source
"All social systems are vulnerable at their margins and [...] all margins are accodingly considered dangerous." [Judith Butler]

Tuesday, 8 November 2011

Fat Activism

Fat Activism bzw. Fat Acceptance ist ein Thema, mit dem ich mich viel auseinander setze, vor allem da ich der Meinung bin, dass hier in Deutschland diese Bewegung praktisch verloren geht.
Aber was ist Fat Activism eigentlich? 

In Amerika hatte Fat Feminism seinen Anfang in den 70ern, als der Feminismus der zweiten Welle sich in seinen Blütejahren befand. Viele Frauen forderten Unabhängigkeit von allen als "weiblich" gekennzeichneten Merkmalen und Körperfett wurde dementsprechend dazugezählt.
Frauen wie Judy Freespirit (siehe Fat Liberation Manifesto) oder Sara Fishman begannen gegen die Diskriminierung von Körpern zu kämpfen und wurden (meistens jedenfalls) ignoriert.
Institutionen wie die NAAFA ("National Association to Advance Fat Acceptance") kämpfen bis heute gegen die Diskriminierung von Männern und Frauen aufgrund ihres Körpergewichts, mit mehr oder weniger Erfolg. Doch auch die "kleinen" in der amerikanischen Gesellschaft geben nicht auf. Viele Blogs, Zeitschriften und Akademiker behandeln in ihren Artikeln und Aufsätzen das Thema "Fat" unter zahlreichen Gesichtspunkten.

Quelle
Viele Frauen und Männer gehen in Amerika auf die Straßen um zu demonstrieren und ihren Platz in der Gesellsschaft einzufordern - und was passiert hier?
Klar, was Demonstrationen oder akademische Aufsätze angeht (und das weiß ich nach meiner Bachelorarbeit 100%ig) leider wenig bis gar nichts.
Aber jede einzelne Fette Frau, die auf die Straße geht, ohne sich zu schämen wehrt sich. Wie oft muss man sich irgendwelche Sprüche anhören? Selbst von seinen Freunden ("Aber ich meins ja nur gut!") oder von Ärzten ("Denken Sie an Ihre Gesundheit!") oder von neuen Bekanntschaften ("Du hast wenigstens ein hübsches Gesicht...") - die Liste lässt sich unendlich fortführen. Diesem Hate Talk sind die meisten von uns ausgesetzt, mal mehr mal weniger, aber ich habe selten eine/n Fette/n getroffen dem es anders ergangen sind (wobei die Männer natürlich anders diskriminiert werden als Frauen).

Quelle
Und was ich so tue? Ich gehe nicht demonstrieren :D Würde ich aber, sollte sich das jemals ergeben!
Aber ich sehe jeden Tag als kleine Demonstration - indem ich anziehe was ich möchte, und nicht was mir die Modeindustrie oder diverse ältere Damen (ist mir tatsächlich schon passiert!) vorschreiben und indem ich aufrecht und selbstbewusst durch die Welt gehe beanspruche ich meinen Platz. Ich leugne nicht mein Gewicht und kommentiere oben genannte Aussagen nicht mit einem "Danke".

Quelle
 Meine Bachelorarbeit habe ich über die Darstellung von Frauen in britischen Massenmedien am Beispiel von "How to Look Good Naked" (Channel 4) geschrieben und habe immer wieder merken müssen wie "einzigartig" sowas in Deutschland leider noch ist. In den USA oder vielleicht auch Großbritannien wäre ich eventuell nicht auf eine solche Resonanz gestoßen, da dort Arbeiten zu solchen Themen viel häufiger sind.

Kommentare von Freunden muss ich mir mittlerweile auch nicht mehr anhören - die meisten haben akzeptiert, dass in meiner Gegenwart nicht über Diäten oder "Ich-bin-zu-fett" geredet wird (oder zumindest sehr wenig). Und zu denjenigen, die es nicht akzeptieren konnten/wollten, musste ich leider den Kontakt abbrechen, da ich immer mehr merke wieviel besser man sich fühlt, wenn einem nicht konstant vermittelt wird, man müsste sich schämen oder zumindest schlecht fühlen über seinen Körper.

Und zu neuen Ärzten sage ich direkt beim ersten Termin, dass ich keine Kommentare bezüglich meines Gewichts akzeptiere und wenn er/sie das nicht kann/will, werde ich leider nicht mehr wiederkommen können. Bis jetzt habe ich aber zum Glück keine Grundsatzdiskussion mit einem Arzt halten müssen ;)

Macht ihr ähnliche Dinge bewusst/unbewusst? Oder habt andere Erfahrungen?

Bis demnächst,
xxMaria

PS. Noch ein paar Tipps zum Lesen:

http://red3.blogspot.com/
http://kateharding.info/
http://www.bigfatblog.com/
http://www.therotund.com/

Saturday, 30 July 2011

The Fat Body (In)visible


The Fat Body (In)visible from Margitte Kristjansson on Vimeo.

Margitte Kristjansson ist eine Doktorandin aus Amerika, die sich vor allem mit Fat Aktivismus beschäftigt.
Die Doku ist sehr sehenswert (leider nur auf Englisch) und interviewt zwei Bloggerinnen zu ihrem Körperbewusstsein und ihrem Alltag.

Margitte Kristjanssons Blog: the embodied

xxMaria

Saturday, 2 July 2011

Danke an RTL für die ausgewogene Berichterstattung!

Leider bin ich nicht früher dazu gekommen früher darüber zu schreiben, aber ich wollte mir auch den ganzen Beitrag ansehen bevor ich urteile.
Letzten Montag (27.06.2011) kam bei RTL Extra ein Beitrag über stark übergewichtige Frauen in Amerika. Hier der offizielle Teaser auf der RTL Homepage:
Es gibt XXXL-Frauen, die nichts anders im Sinn haben als baldmöglichst noch viel schwerer zu werden - so wie Donna Simpson. Die 42-Jährige aus dem US-Bundesstaat New Jersey stopft täglich Tausende Kalorien in sich hinein und wiegt bereits über 270 Kilogramm. Sie will die schwerste Frau der Welt werden. Dafür schreckt sie auch vor den hohen Lebensmittelkosten nicht zurück. Um ihre zwei Kinder kann sie sich kaum noch richtig kümmern. Ihr 15-jähriger Sohn schämt sich für sie, ihre kleine Tochter will später auf keinen Fall so werden wie die Mama. Aber es gibt Männer, die lieben diese drallen und üppigen Proportionen von extrem dicken Frauen. EXTRA-Reporter Jenke von Wilmsdorff taucht ein in die bizarre Welt der Superdicken.
Wie üblich hat RTL nicht Kosten und Mühen gescheut einen sachlichen Beitrag zu verfassen: Kommentare der interviewten Frauen werden falsch übersetzt und dramatische Musik unterstreicht die fatale Situation. Okay, also Donna lebt wirklich in schlimmen Verhältnissen und vor allem ihre Kinder scheinen sehr darunter zu leiden. Aber die Kommentare der angeblichen Psychologin und den generalisierten Aussagen sind ZUM KOTZEN. Um mal ehrlich zu sein.

Warum behauptet Frau Psychologin, dass mit Männern die auf dicke Frauen stehen etwas nicht in Ordnung sein kein? Warum muss sie, als Professionelle, eine solche allgemeine Aussage treffen? Ich dachte erst, sie würde über Feeder reden, was leider nicht so ist. Ihrer Meinung nach sind also Männer krank, die sich nicht dem Schönheitskodex unserer gesellschaft unterwerfen krank? Sind nicht eher die Männer krank, die der Meinung sind eine Frau dürfte nur ein bestimmtes Gewicht erlangen? Ich will erst gar nicht von der Vorstellung vieler Männer reden, ein Frauenkörper müsste so schlank wie möglich - aber nicht zu dürr, man will ja keinen Stock im Bett - und große Brüste haben.

Punkt zwei: Frau Psychologin ist auch der Meinung man könnte als Fette Frau kein Selbstbewusstsein haben. Nee, Fette Frauen suchen sich eher Menschen, die sie bestätigen damit sie sich gut fühlen können. Leider hat sie nicht erwähnt, dass das mangelnde Selbstbewusstsein erst durch Menschen wie sie verursacht wird: Fette die von klein auf Mobbing ausgesetzt sind und immer auf ihren Körper reduziert werden. Susie Orbach, eine britische Psychotherapeutin die sich auf Essstörungen spezialisiert hat, schreibt in "Bodies" (2009), dass in der heutigen Gesellschaft der Körper als etwas gilt, was man unter Kontrolle hat. Ist ein Mensch also, natürlich immer subjektiv betrachtet, nicht in der Lage den gesellchaftlich vorgeschriebenen Schönheitsidealen nachzustreben, hat er versagt. Sollte man also nicht lieber versuchen für ein Thema wie Übergewicht zu sensibilisieren und auch zu zeigen, dass fett nicht immer fett ist?
Es gibt aber zum Glück Fette Frauen, die sich diesem Diskurs widersetzen und selbstbewusst sind, nicht weil es ihnen "kranke" Männer einreden, sondern weil sie sind wie andere Frauen, nur mit einem anderen Körper und einer anderen Vorgeschichte.

Ich wünschte manchmal, ich könnte auch etwas positives in der medialen Darstellung von Fetten sagen. Zum Beispiel über die Modelwettbewerbe für Plus Size Agenturen. Kann ich aber nicht, weil dort nur Frauen unter Vertrag genommen werden die langweilig sind (und Kleidergröße 40 einkaufen...). Ich war selbst einmal bei einer solchen Veranstalung vor drei Jahren und weiß mittlerweile wie sowas abläuft: Man lädt Frauen unterschiedlichster Größe ein, lässt aber nur die, die unter Größe 46 sind weiterkommen. Und die Gewinnerinnen sind dann so, wie in man sie aus Katalogen kennt: Größe 40 - 42, lange blonde/braune/schwarze Haare und dezent gekleidet.
LANGWEILIG eben.

Ich will mehr Varietät!

xxMaria

Sunday, 26 June 2011

Warum ich nichts muss, was mir die Modeindustrie vorschreibt

Wer kennt nicht diese intelligenten Beiträge in Zeitschriften / Fernsehen / von Freunden / Familie / und wem auch sonst?
"Also mit einer breiten Hüfte sollten Sie lieber fließende Stoffe tragen. Gerne auch mit Taillengürtel, das kaschiert!"


"Sollten sie einen kleinen Busen haben, tragen Sie ja keine hoch-geschlossenen Oberteile, das lässt ihre Brust optisch kleiner wirken."

Aktuell konnte man sich gestern mal wieder schöne Tipps von Yahoo! holen. Leider habe ich da aber nicht den Link abgespeichert, aber solche Artikel findet man ja sowieso überall.
Mich wundert es immer wieder, wieso irgendwelche selbst ernannten Mode-Experten glauben sie müssten sich ein Urteil darüber bilden, wer was tragen darf. Und das nicht nur Fetten, sondern auch Kleinen, Rothaarigen, Frauen mit wenig Busen, Frauen mit einem Apfel-Po und Frauen mit gar keinem Po.

Kann nicht (fast) alles gut aussehen solange man es mit Überzeugung trägt? Ich persönlich trage was auch immer ich möchte. Wenn ich ausgehe, trage ich kurze Kleider mit - jetzt aufgepasst - fast durchsichtiger Strumpfhose. Wie oft irgendwelche intoleranten Menschen mir dumm gekommen sind deswegen kann ich nicht mal mehr zählen. Ich mache es aber trotzdem, auch mit fetten Oberschenkeln. Ich trage auch enge T-shirts trotz Rückenspeck. Den ich übrigens als Rückentitte bezeichne haha
 Natürlich trage ich nicht nur Omas Klamotten vom Trödelmarkt, aber ich weiß nicht, was man bei meiner Körperform tragen sollte. Auch wenn ich wüsste, welche genau das ist, würde mich das einfach nicht interessieren. (Obwohl ein Mädchen mal gesagt hat ich wäre ein Apfel. Aber Äpfel haben keinen Kopf, Arme, Beine, oder?)

Aber ich trage natürlich auch oft Kleidung, die für die schlanke Welt als "Trend" vermarket wird, leider aber von deutschen Übergrößen Händlern schlichtweg ignoriert wird. Selbst H&M BIB verkauft meistens schlecht verarbeitete Säcke zum Preis von 49,95€ oder langweilige, farblose Klamotten (vorzugsweise in Khaki musste ich feststellen). Von Ulla Popken möchte ich nicht anfangen.Gute Alternativen gibt es manchmal bei C&A (am Besten den Schlussverkauf abwarten) oder aber bei einem der Shops einkaufen die ich in der rechten Leiste aufgelistet habe. In den meisten Läden (z.B. Evans) gibt es eine riesige Auswahl an Klamotten, die von günstig über erschwinglich bis "Ach aber für so ein schönes Kleid kann ich das auch mal zahlen!" reichen. Ist mir auch schon oft passiert :)


Und es war mir einfach egal, ob schon wieder jemand was zu meckern hat.

In dem Sinne, bis bald!
xxMaria

Monday, 20 June 2011

Fat Burlesque

Vor ein paar Wochen habe ich in der Uni ein Referat gehalten über ein Thema das mich wirklich fasziniert. Da ich für meine Bachelorarbeit viele Reader zum Thema Fett kaufen musste, wollte ich auch unbedingt daraus was für irgendeinen Kurs benutzen. Zum Glück hatte ich dieses Semester ein Seminar über Queer Theory, und wozu passt ein Thema wie Fat Burlesque besser?

Big Fannie Annie
Wie wir alle wissen, wird man heutzutage in der Öffentlichkeit diskriminiert, sobald man nicht mehr dem allgemeinen Schönheitsideal entspricht. Egal ob man jetzt Konfektionsgröße 44 oder 62 trägt, solange man nicht mehr in Kleidung von der Stange passt, ist man den Blicken und Sprüchen intoleranter Menschen ausgesetzt. Ich vertrete die Meinung, die auch "Health at Every Size" vertritt, nämlich, dass Diäten schwachsinnig sind. Aber das werde ich mal in einem anderen Post erläutern :)
Fette Frauen und Männer werden also in unserer Gesellschaft auf ihren Körper reduziert, sie verlieren alles menschliche an ihnen. Auch Sexualität ist ein Tabu-Thema wenn man übergewichtig ist - überall wird Sexualität zwischen und bei übergewichtigen Menschen verachtet, belächelt, verteufelt. In Amerika und England versuchen schon viele Fette Frauen durch gezielte Provokation der Gesellschaft entgegen zu wirken: Sei es durch Kleidung (wen interessiert es schon was die InStyle für Kleidung bestimmten Körperformen zuordnet?) oder durch die Aneignung bestimmer Bezeichnungen, wie z.B. "fett", die zwar negativ von der Gesellschaft geprägt wurden, aber die ihre Konnotationen verlieren, sobald man die Benutzung ändert. (Judith Butler nannte solche Mechanismen übrigens "subversive Wiederholungen", falls man das nachlesen möchte)
“In modern burlesque performance, fat women’s bodies are both revealed in their fleshy materiality and revealing of contemporary discourse about embodiment.” (299)
Fat Bottom Revue (Tanzgruppe)
Lucy Asbill beschäftigt sich in dem Fat Studies Reader (2009) mit den Möglichkeiten, die Fat Burlesque Fetten Frauen bietet. Zum Beispiel dient die Bühne hier als Ort, um die eigene Sexualität wiederzufinden und auch zu verteidigen. Denn der vorherrschende Diskurs definiert Fette Frauen als Abjekt, also als außerhalb der Objekt/Subjekt Matrix (siehe Julia Kristeva). Allerdings wird durch die Performance auf der Bühne dieser Diskurs angezweifelt, denn durch die Wiedersetzung gegen vorbestimmte Rollen ist es den Frauen möglich sich selbst zu finden. Sie provozieren durch sexuelle Konnotation, obwohl sie es "nicht dürften", des Sex bei Fetten ist ja ein gesellschaftliches Tabu.
“I love that it’s not just, and this is an important thing, it’s not just fat girls that I inspire. Like anyone watching the show can feel better about their bodies, because um, body images issues, everybody has ugly days. And for people to feel relief from that is a beautiful thing.” (Peachy Plush, 302)
Miss Dirty Martini
Natürlich spielt das Publikum hier eine große Rolle. Fat Burlesque würd enicht funktionieren, wenn ein intolerantes Publikum vor Empörung schreien würde. Die positive Resonanz auf die Show bietet eine sehr gute Unterbrechung von der alltäglichen Diskriminierung und erlaubt den Frauen sich begehrt und gesellschaftlich angesehen zu fühlen.

Fat Burlesque versucht also meiner Meinung nach die folgenden Dinge zu erreichen:
    • Antwort auf kulturelle Begrenzung (was ist richtig und was nicht?)
    • Fett als Identität
    • positiver Umgang mit nicht normativen Körpern
Und ich finde, dass es ein sehr gelungenes Konzept ist und würde mich wirklich freuen, wenn es Fat Burlesque Shows auch in Deutschland geben würde.
Was haltet ihr davon?
xxMaria


Quellen:
Asbill (2009). “I’m Allowed to Be a Sexual Being”: The Distinctive Social Conditions of
the Fat Burlesque Stage. The Fat Studies Reader. Esther Rothblum. New York,
London, New York University Press: 299-304.



zum Weiterlesen
http://www.bigfannieannie.com/
http://www.missdirtymartini.com/
http://burlesquedaily.blogspot.com/